Betriebliche Gesundheitsförderung
Ausgangslage
Im Rahmen des Projektes wurde die Verankerung einer betrieblichen Gesundheitsförderung bei einem sozialen Dienstleister verfolgt. Dabei sollten auf der Basis einer systematischen Analyse der Ausgangssituation im Hinblick auf Arbeitsbedingungen sowie Gesundheit der Mitarbeitenden, zielgerichtete Massnahmen zur Gesundheitsförderung abgeleitet und umgesetzt werden. Die auf dieser Basis lancierten Massnahmen der Gesundheitsförderung sollten nach Ablauf von 3 Jahren evaluiert werden.
Zielsetzungen
- Analyse der Belastungen und Ressourcen, sowie des Wohlbefindens der Mitarbeitenden
- Identifizierung spezifischer Handlungsfelder als Grundlage für weiterführende
Entwicklungsprozesse - Verankerung der betrieblichen Gesundheitsförderung im Betrieb
- Wiederkehrende Analyse des Gesundheitszustandes der Mitarbeitenden
Methoden und Vorgehensschritte
Der Fragebogen zur betrieblichen Gesundheitsförderung des iafob (F-BGF) wurde an die Bedürfnisse des Auftraggebers angepasst und mit der internen Projektleitung erarbeit. Als Option stand auch der Einsatz der Job-Stress-Analysis (JSA) von Gesundheitsförderugn Schweiz zur Diskussion. Der Auftraggeber entschied sich jedoch für den F-BGF, da so für die Messung der Veränderungen auf absolute Werte zurückgeriffen weden konnte – beim JSA werden jeweils die Ergebnisse im Vergleich zu einem Benchmark ausgegeben.
Vorgehen:
- Durchführung der ersten Mitarbeitendenbefragung
- Analyse, Auswertung und Aufbereitung der Daten und Ergebnisse
- Berichterstellung (Gesamtbericht und Detailberichte für einzelne Teams mit mindestens 5 Mitarbeitenden)
- Präsentation und Priorisierung von Handlungsfeldern in der Geschäftsleitung
- Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse vor Ort in den jeweiligen Teams, inkl. kurzer anschliessender Massnahmenworkshops
- ModeratorInnenausbildung durch das iafob mit anschliessender Lancierung von vier thematischen Gesundheitszirkeln für die priorisierten Handlungsfelder
- Wiederholte Mitarbeitendenbefragung nach 3 Jahren inklusive Evaluation der Massnahmen
- Bewerbung und Verleihung Gesundheits-Gütesiegel
Erzielte Ergebnisse und Wirkungen
Es wurden verschiedene gesundheitsfördernde Massnahmen (z.B. Stressmanagement, Selbstmanagement, Führungsentwicklung, Kommunikationstrainings, verschiedene Sportangebote, Sehtrainings, höhen verstellbare Tische etc.) sowie neue Prozesse (z.B. Frühwarnsystem für gesundheitliche Probleme) definiert und etabliert. Es zeigten sich im Rahmen der Evaluation u.a. positive Effekte bei der Arbeitszufriedenheit, Effekte bzgl. weniger emotionaler Erschöpfung sowie Verbesserungen beim Vorgesetztenverhalten
Erkenntnisse und Erfolgsfaktoren
Mit Hilfe der Erkenntnisse aus der themenfokussierten Befragung konnte die Implementierung eines nachhaltigen und wirkungsvollen Gesundheitsmanagements lanciert und umgesetzt werden. Dabei wurden die Bedürfnisse und Erfahrungen der Mitarbeitenden systematisch nutzbar gemacht. Die im Rahmen der Einführung des betrieblichen Gesundheitsmanagements realisierten Massnahmen haben dabei einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit und zur Steigerung des Wohlbefindens der Mitarbeitenden geleistet. Wichtig war ein kompetentes, internes Projektteam mit ausreichenden Ressourcen für das Projekt. Die Anwendung qualitativ hochstehender Erhebungsinstrumente erwies sich ebenfalls als wichtiger Erfolgsfaktor.